Donnerstag, 31. März 2016

Operation Opson:Mehr als 10 000 Tonnen und eine Millionen Liter gefälschter Lebensmittel sichergestellt


Zur Berichterstattung über die von Europol und Interpol koordinierte „Operation Opson V“, bei der mehr als 10 000 Tonnen und eine Millionen Liter gefälschter Lebensmittel sichergestellt wurden, erklärt Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und gesundheitlichen Verbraucherschutz:
 
„Als für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständiger Bundesminister ist es meine Aufgabe, die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Betrug, Täuschung und – am vordringlichsten – vor gesundheitlichen Gefahren durch Lebensmittel zu schützen. Die Tatsache, dass die gefälschten Lebensmittel sichergestellt wurden, zeigt, dass das System der Lebensmittelüberwachung funktioniert.
Grundsätzlich gilt: Wir haben in Deutschland und Europa einen hohen Sicherheitsstandard bei Lebensmitteln. Bei der Gesundheit der Verbraucher dürfen keine Risiken eingegangen und bei der Kontrolle von Lebensmitteln keine Kompromisse gemacht werden. Ich erwarte von den zuständigen Behörden, dass Betrug und Täuschungen zügig und umfassend aufgeklärt werden.
Ich werde mich bei Kommissar Hogan dafür einsetzen, das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Rates der EU-Agrarminister am 11. April in Luxemburg zu nehmen und ich möchte es auch zu einem Thema auf der Agrarministerkonferenz (redaktionelle Anmerkung: Agrarminister der Länder und des Bundes) Mitte April in Mecklenburg-Vorpommern machen.“
 
Hintergrund:
Die amtliche Lebensmittelüberwachung ist in Deutschland Aufgabe der Bundesländer. In den zuständigen Länderministerien werden Untersuchungsprogramme entwickelt, die von den Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämtern in den Städten und Landkreisen durchgeführt werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) steht dabei als koordinierende und beratende Bundesstelle zur Seite.
Die Kontrollen werden in den Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben für Lebensmittel, Bedarfsgegenstände oder kosmetische Mittel, im Einzelhandel und an den Grenzkontrollstellen durchgeführt. Auch Einrichtungen der Gastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung werden regelmäßig kontrolliert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Lebensmittel in betrügerischer Absicht modifiziert werden, um einen ökonomischen Vorteil zu erlangen, ist durch den zunehmenden internationalen Handel und durch stark verzweigte Warenströme gestiegen. Seit 2013 informieren sich alle 28 Mitgliedstaaten im europäischen „Food Fraud Network“ über Betrugsfälle im Lebensmittelbereich und entscheiden über geeignete Bekämpfungsmaßnahmen. Der Bund koordiniert nationale und EU-Kontrollprogrammen der Überwachungsbehörden der Länder im Bereich Lebensmittelbetrug.
In erster Linie ist es Aufgabe der Hersteller, für eine ordnungsgemäße Zusammensetzung, Beschaffenheit und Kennzeichnung der von ihnen in den Verkehr gebrachten Lebensmittel zu sorgen. Die Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, eng mit den staatlichen Überwachungsbehörden zusammenzuarbeiten. Aufgabe der zuständigen Behörden ist es, durch regelmäßige Kontrollen und gezielte Probennahmen die Verkehrsfähigkeit der Lebensmittel zu überprüfen.
Die gemeinsam von Interpol und Europol koordinierte "Operation Opson" lief von November 2015 bis Februar 2016. Laut Europol haben Polizei und Zoll in 57 Ländern gefälschte Lebensmittel sichergestellt. Einige Bundesländer haben sich in Deutschland an Opson V beteiligt und als Untersuchungsschwerpunkt die Kontrolle von importiertem Fisch aus Asien festgelegt. Red Snapper und Japanischer Aal sind hochpreisige Speisefische. Sie könnten durch preiswertere Alternativen (Rotbarsch oder Europäischer Aal) ersetzt und Verbraucher dadurch getäuscht werden. An den Grenzeingangsstellen wurden 17 Sendungen von Fisch aus Asien untersucht und Artbestimmungen vorgenommen. Es wurden dabei keine Beanstandungen festgestellt, die auf betrügerische Absichten hinweisen. Entlang der Warenkette der beprobten Sendungen wurden anschließend Dokumentenprüfungen bei Zwischenhändlern und der Gastronomie vorgenommen. Auch hier wurden keine Täuschungen festgestellt.
Referat L1
Pressestelle
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
 
Weitere Infos finden Sie auch auf www.hygiene-netzwerk.de

Mittwoch, 16. März 2016

Pressemitteilung: Juvenoide als Stimulant in professionellen Schabengelen – welche Bedeutung hat dies?

(Albstadt, 16.3.2016) Schabenweibchen fressen während ihrer Reproduktionsphase nur wenig. Schabengele können dadurch in ihrer Wirkung auf die Population eingeschränkt sein. Im Umkehrschluss kann ein Gel, welches diese natürliche Einschränkung des Fraßtriebes außer Kraft setzt oder ihr entgegensteuert, die Produktwirksamkeit und damit den Tilgungserfolg erhöhen.

Gelköder bzw. Fraßköder gelten heute bei vielen Profis als Königsweg in der Bekämpfung von Schaben. Tatsächlich sind die Vorteile dieser Bekämpfungsmethode bestechend und nicht mehr wegzudenken. Niemand wird bei sachkundiger Applikation belästigt oder gefährdet. Betriebsabläufe bleiben ungestört. Schon am darauffolgenden Tag der Bekämpfungsmaßnahme beweisen viele tote Schaben den Erfolg. Genügt das? Nein. Auch bei einer anschließenden Kontrolle durch Detektoren bedeutet „null Schaben auf der Klebefläche" nicht, dass der Befall zu 100 % getilgt wurde. Von der verbreiteten Deutschen Schabe ist bekannt, dass die Weibchen im Laufe ihres Lebens 4- bis 8-mal eine Ootheke mit jeweils etwa 30 bis 50 Eiern produzieren. Während jeder der dreiwöchigen „Schwangerschaften" wird die Nahrungsaufnahme stark eingeschränkt und das Versteck kaum verlassen. Klar, dass diese im genetischen Programm vorgeschriebenen Hungerphasen die Effektivität von Gelen, d. h. Ködern, deutlich beeinträchtigen und leere Detektoren eine Befallstilgung eventuell nur vortäuschen. Abhilfe schafft hierbei beispielsweise die Zugabe eines Insektenwachstumsregulator (IGR) in das Schabengel. Die Funktion dieses IGR ist hierbei aber nicht die „klassische" Funktion – also die Wachstumshemmung bzw. die Sterilisation – , sondern die Aufhebung der ge­netisch veranlagten „Fastenzeiten" während der Reproduktionsphase der Weibchen. Dieser Effekt wurde bereits im Jahre 2001 durch das Umweltbundesamt bestätigt und in einem Bericht im Bundesgesundheitsblatt 2/2001 durch Mitarbeiter des Umweltbundesamtes, Fachgebiet für Wirksamkeitsprüfungen von Schädlingsbekämpfungsmitteln veröffentlicht.

Hier heißt es auszugsweise wie folgt: „4.3.3.2 Insektenwachstumsregulatoren (IGRs) in Köderformulierungen
Durch die Kombination von Juvenoiden mit Fraßgiften in Köderpräparaten konnte die Nah­rungsaufnahme insbesondere der adulten Weibchen während der Reproduktionsphase stimuliert und damit auch die Wirksamkeit auf die Population deutlich verbessert werden [9] ..."

Nach mehreren vorangegangenen Versu­chen war dies dann im Jahre 2004 folgerichtig der Anlass dafür, ein Schabengel mit dem Wirk­stoff Pyriproxyfen (zusätzlich zu einem insektizid wirkenden Wirkstoff) auf den Markt zu bringen. Pyriproxyfen als IGR hat hier nur die eine wie im Vorfeld beschriebene Funktion: das genetisch bedingte Aussetzen der Nahrungsaufnahme bei Schabenweibchen zu unterbrechen. Umgesetzt wurde dies in der Entwicklung von JuvenEX-gel, welches dann im Spätsommer 2004 auf dem deutschen Markt eingeführt wurde und auch europaweit für uns eine wichtige Rolle spielte. Die Vorteile sowie der von uns zentrale Grund, Pyriproxyfen zusammen mit einem insektizid wirkenden Wirkstoff in ein Schabengel einzuarbeiten, wurde mittlerweile vom Markt anerkannt und bestätigte wieder­um, dass wir uns rechtzeitig und zum richtigen Zeitpunkt mit diesem Thema befasst haben und wir hier wieder eine Vorreiterrolle in der Weiterentwicklung von Schabengelen einge­nommen haben. Leider bestand keine Möglichkeit, ein mit Bendiocarb formuliertes Schabengel auf dem Markt zu halten und weiterhin anzubieten (zulassungsspezifische Gründe).

Aufgrund dessen wurde das Ganze nun in einer hochmodernen Ködermatrix mit der Kombination von Clothianidin, einem Nicotinoid, und Pyriproxyfen weiterentwickelt und wird unter dem Namen SchwabEX-guard®  vermarktet.

Das Produkt wurde Anfang März auf der Pest-Protect 2016 erstmals dem deutschen und europäischen Fachpublikum vorgestellt.


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Die Frowein GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt seit über 80 Jahren professionelle Schädlingsbekämpfungsmittel (Biozide), Vorratsschutzmittel und Spezialpräparate zur Kartoffelkeimhemmung mit Sitz in Albstadt/Deutschland.
  
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